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Weitwanderweg 04 - Etappe 3: Hoher Lindkogel und Peilstein

Die dritte Etappe der Südroute des Österreichischen Weitwanderweges 04 - auch genannt Voralpenweg - führte mich von Baden bei Wien über den Hohen Lindkogel und den Peilstein bis zur kleinen Siedlung Holzschlag am westlichen Fuße des Peilsteins.

Peilstein

 

Tourdaten:

Startpunkt: Baden bei Wien (230 m)

Endpunkt: Holzschlag (690 m)

Höchster Punkt: Hoher Lindkogel (834 m)

Höhengewinn: 969 m

Höhenverlust: 621 m

Weglänge: 21 km

Gehzeit: 9:06 Std

durchschnittliches Tempo: 2,3 km/h (inkl. Pausen, exkl. Einkehr)

 

Die Etappe:

Eigentlich sollte es direkt von Gumpoldskirchen zu Fuß weitergehen, womit mir erneut eine ca. 30 km lange Etappe bevor gestanden wäre. Doch nachdem mir die gestrige Etappe noch in den Knochen steckte, beschloss ich zwei Stationen mit dem Zug abzukürzen und diese dritte Etappe erst von Baden aus zu starten.


Der Weg führte mich also von Baden über die Ruine Rauheneck auf den Hohen Lindkogel und von dort weiter über den Peilstein nach Holzschlag am Fuße des Peilsteins.

 

Das Wetter:

Wetter

Der Frühsommer zeigte sich von seiner allerbesten Seite. Strahlender Sonnenschein paarte sich mit angenehmen Temperaturen zu perfektem Wanderwetter. Erst am Nachmittag überzog sich der Himmel mit harmlosen hohen Wolken. Dazu wehte eine angenehme kühle Brise.

 

Die Karte:

Unten findet ihr eine Karte, auf der ihr die Wegbeschreibung mitverfolgen könnt. Markante Wegpunkte sind als blaue Symbole dargestellt. Ein Klick darauf liefert Infos und Bilder dazu. Sonstige Eindrücke vom Wegesrand sind als runde Miniaturbildchen dargestellt, ein Klick auf eines der Bildchen liefert ebenfalls mehr Infos bzw. eine Bildvorschau. Die Karte ist voll zoom- und schwenkbar, ein Klick auf das Vollbild-Symbol rechts oben im grauen Balken öffnet die Karte in einem neuen Fenster. Alle in die Karte eingepflegten Fotos findet ihr in größerer Version auch ganz unten in der Fotogalerie.

 

Der Weg:

Vom Bahnhof in Baden bei Wien ging es immer in westliche Richtung. Entlang des Kaiser Franz Joseph Rings gelangte ich zum Josefsplatz im Zentrum, überquerte die Schwechat und folgte der Weilburgstraße.


Baden

Vorbei an prächtigen Villen und unter dem Aquädukt der Wiener Höhenleitung hindurch, führte mich diese zum Weilburg Wappenstein, wo der Steig hinauf zur Ruine Rauheneck seinen Ausgang nimmt.


Aquädukt

 

Exkurs


Die Weilburg, erbaut im frühen 19. Jahrhundert, war einst eines der bedeutendsten klassizistischen Bauwerke Österreichs. Mit einer Frontlänge von mehr als 200 Metern war es sogar größer als Schloss Schönbrunn und Motiv für viele Maler des 19. Jahrhunderts.

Im 2. Weltkrieg diente es als Kaserne der Wehrmacht. 1945 - kurz vor dem Eintreffen der Roten Armee - brannte es bis auf die Grundmauern nieder. Eine Brandstiftung durch die abziehende Wehrmacht konnte nie bewiesen werden. Die Reste der Gemäuer wurden 1964 gesprengt um Platz für Siedlungsraum zu gewinnen. Nur der Wappenstein erinnert noch heute an jener Stelle an das mächtige, das Landschaftsbild prägende Bauwerk.

Wappenstein
 

Der regionale Wanderweg Nr. 42 hinauf zur Ruine Rauheneck gestaltete sich nicht allzu schwierig und die gut 100 Höhenmeter waren rasch überwunden.


Ruine Rauheneck


Von der Ruine aus bietet sich ein herrlicher Ausblick in alle Richtungen.


Ausblick Rauheneck

Der weitere Weg führte in südwestliche Richtung, vorbei an der Königshöhle, hinunter in einen Graben, wo ich schließlich auf meinen Weitwanderweg 04 stieß.


Die Wegbeschaffenheit ließ in diesem Graben etwas zu wünschen übrig, mitunter war er fast vollständig überwuchert.

Weg zugewuchert

Dennoch schaffte ich es ohne größere Probleme zu einer oberhalb des Grabens verlaufenden Forststraße. Diese führte mich weiter in Richtung Westen und drehte dann nach Norden.


Moment mal, nach Norden wollte ich doch gar nicht! Unglaublich, schon wieder eine dieser schlecht markierten Abzweigungen übersehen und bereits einen halben Kilometer in die falsche Richtung gelaufen. Naja, wenigstens die Aussicht auf mein nächstes Zwischenziel, den Hohen Lindkogel, war ganz schön.

Hoher Lindkogel

 

Dank GPS fand ich die Abzweigung nach kurzer Suche und gelangte bald zum Jägerhaus. Hier folgte ich der Forststraße in das enge Weichseltal,


bis ein steiler Steig hinauf in den Sattel zwischen Hohem und Sooßer Lindkogel abzweigte. Vom Sattel aus ging es erst gemütlich, zum Schluss immer steiler hinauf auf den Hohen Lindkogel (834 m).


Dieser stellte nicht nur den höchsten Punkt dieser Etappe dar, sondern auch den bisher höchsten Punkt der gesamten Weitwanderung.

Obwohl nur 834 Meter hoch, hatte ich seit Baden - das auf ca. 230 Meter liegt - bereits wieder mehr als 600 Höhenmeter in den Beinen, inklusive zweier sehr steiler Anstiege. Nach diesen Strapazen war es daher Zeit für eine Einkehr im Schutzhaus Eisernes Tor, das sich direkt am Gipfelplateau des Hohen Lindkogels befindet.


Eisernes Tor

 

Nachdem ich wieder halbwegs bei Kräften war, führte mich der Weg vorbei an einem Sendemasten hinunter zum Hirschenkreuz, wo der Steig in eine Forststraße mündete. Dieser folgte ich nach Westen immer leicht bergab.

Der Weg war sehr einfach und landschaftlich schön, doch nun musste ich meinem schweren Gepäck Tribut zollen. Massive Schulterschmerzen machten sich sehr unangenehm bemerkbar und begannen meine gute Grundstimmung ordentlich zu vermiesen.


Immer wieder musste ich kleine Pausen einlegen um den Rucksack kurz abzusetzen, was auch mein langsames Durchschnittstempo von nur 2,3 km/h erklärt.

Schließlich erreichte ich den Weiler Zobelhof (577 m). Der Zobelhof ist ein großes Pferdegestüt und zeichnet sich daher durch offene Weideflächen und Wiesen aus, die einen guten Blick auf die Umgebung zulassen. Eine sehr schöne Landschaft.


Aussicht beim Zobelhof


Nach einer kleinen Pause auf einer Sitzbank beim Hakerkreuz hatten sich die Schulterschmerzen zumindest soweit gebessert, dass sie den Rest der Etappe einigermaßen erträglich waren.

 

Bald nach der Ortschaft Steinfeld mündet die kleine Straße, der ich seit dem Zobelhof folgte, in die L4007, einer Verbindungsstraße zwischen Bad Vöslau und dem Helenental. Für fast zwei Kilometer führte der WWW 04 dieser relativ stark - und vor allem mit hoher Geschwindigkeit - befahrenen Hauptstraße entlang. Gehweg gab es keinen. Mit Sicherheit die bis dato ungemütlichsten zwei Kilometer auf dem WWW 04.


Um so froher war ich, als ich endlich wieder in einen Traktorweg richtung Schwarzensee einbiegen konnte. Bald darauf war dieser kleine Ort erreicht.


Schwarzensee


Schwarzensee (530 m) liegt am östlichen Fuße des Peilsteins. Nun lagen nur noch knappe 200 Höhenmeter zwischen mir und meinem Etappenziel, das sich auf der westlichen Seite des Peilsteins befand.


Unter Aufwendung der letzten Reserven erreichte ich den Gipfel des Peilsteins (716 m) und wurde dafür mit einer sensationellen Aussicht belohnt.


Peilsteingipfel

Eine ausgedehnte Pause war obligatorisch, ehe es noch die letzten 30 Minuten hinunter nach Holzschlag gehen sollte.


Zu Sonnenuntergang erreichte ich schließlich den Gasthof am Holzschlag, meine Unterkunft für die kommende Nacht.


 

Fazit:

Eine sehr schöne Etappe, die mich erstmals vom dicht besiedelten Großraum Wien hinein in die Stille des Wiener Waldes führte. Leider machten mir körperliche Beschwerden nach den Strapazen der gestrigen Etappe das Leben ziemlich schwer. Allerdings konnte ich mich die Nacht über im gemütlichen Gasthof am Holzschlag, wo ich das große Lager für mich alleine hatte, gut erholen.

 

Hier alle Fotos der Etappe:

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