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Sevilla

Drei Fakten die zeigen, warum Sevilla eine Reise Wert ist: 1. in Sevilla stand im Mittelalter das höchste Gebäude der Welt, abgesehen von den großen Pyramiden in Gizeh. Das Gebäude steht immer noch! 2. Sevilla hat eine der größten Altstädte Europas. 3. Sevilla hatte das Monopol für den Handel mit den spanischen Kolonien über. Alle Schiffe aus Übersee mussten ihre Fracht im Hafen von Sevilla löschen.

Die Hauptstadt Andalusiens ist - nach Madrid, Barcelona und Valencia - die viertgrößte Stadt Spaniens. Die Altstadt Sevillas ist eine der größten in Europa, entsprechend viel gibt es zu entdecken. Aber nicht nur an Sehenswürdigkeiten ist die Stadt reich, auch kulturell und kulinarisch hat sie einiges zu bieten, gilt sie doch als Wiege des Flamenco und Ursprungsort der Tapas.


Das knapp 700.000 Einwohner zählende Sevilla liegt 70 Kilometer im Landesinneren in einer fruchtbaren Ebene am Guadalquivir, annähernd auf Meereshöhe. Der Fluss, der Sevilla mit dem Atlantik verbindet, wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwischen der Küste und der Stadt begradigt und ist daher auch für kleinere Seefrachtschiffe befahrbar. Eine solch große Bedeutung wie zu Zeiten der Eroberung Südamerikas im 16. und 17. Jahrhundert, als Sevilla das Monopol für den Handel mit Übersee inne hatte, genießt der Hafen heute jedoch nicht mehr.


 

Ein paar geschichtliche Eckdaten müssen sein:

Ob die Phönizier die Stadt gegründet haben, lässt sich heute nicht mehr feststellen, jedenfalls war sie unter ihnen bereits ein prosperierendes Handelszentrum, als die Römer eintrafen. "Hispalis" - wie es von nun an genannt wurde - war auch unter römischer Vorherrschaft eine bedeutende Stadt. Nach dem Niedergang des römischen Reiches blieb Hispalis - nunmehr im westgotischen Reich - eine wichtige Stadt und wurde Bischofssitz. 712 eroberten die Mauren die Stadt und nannten sie fortan Isbiliyya, das Provinzhauptstadt wurde. Aber erst als es 1091 unter berberische Herrschaft kam, stieg Sevilla zu einer bedeutenden Stadt auf. Unter dem Berbergeschlecht der Almohaden wurde es schließlich ab 1147 zur wichtigsten Stadt in Al-Andalus.

 

Nach mehrmonatiger Belagerung konnten die katholischen Heere unter Ferdinand III. von Kastilien am 23. November 1248 die Stadt von den Berbern zurück erobern. Zwar wurden die muslimischen Einwohner nicht vertrieben, sie wanderten aber in Folge fast vollzählig nach Granada oder Nordafrika aus und die Stadt verlor an Bedeutung.


Dies änderte sich mit der Conquista, der Eroberung Südamerikas. Sevilla war der Hafen, über den die gesamte Logistik und der Handel mit der neuen Welt abgewickelt wurden. Berühmte Seefahrer wie Amerigo Vespucci oder Ferdinand Magellan brachen hier zu ihren Entdeckungsreisen auf. Auch wurde Sevilla zu dieser Zeit Zentrum der spanischen Malerei.

 

In der jüngeren Geschichte gab es zwei Ereignisse, die das Stadtbild Sevillas prägten:

  • Der Ibero-Amerikanische Ausstellung von 1929 ist unter anderem der Plaza de España zu verdanken.

  • Die Weltausstellung 1992 brachte der Stadt - neben einem Ausbau der Infrastruktur und einem großen Schuldenberg - viele Bauwerke in moderner Architektur, wovon die meisten heute jedoch kaum noch genutzt werden und verfallen.

 

Must See in Sevilla:

Die andalusische Hauptstadt hat so viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, um den Rahmen nicht zu sprengen sollen nur ein paar Highlights hier herausgepickt werden:


  • Kathedrale von Sevilla: Die gotische Kirche mit fünf Kirchenschiffen ist eine der größten Kirchen der Welt und wurde zwischen 1401 und 1519 auf den Fundamenten der arabischen Mezquita Mayor aus dem 12. Jahrhundert erbaut. 1902 wurde in der Kathedrale das Grabmal von Christoph Kolumbus errichtet. Besichtigung täglich für € 9,- möglich, für Kinder kostenlos.

  • Die Giralda ist das ehemalige Minarett der Moschee und heute Glockenturm der Kathedrale und zugleich Wahrzeichen von Sevilla. Der komplett aus Backsteinen errichtete Turm war zur Zeit seiner Errichtung im 12. Jahrhundert mit 82 Metern - nach den großen Pyramiden von Gizeh - das höchste Bauwerk der Welt. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Turm im Renaissance-Stil aufgestockt und misst seitdem - inklusive der Giraldillo genannten Figur an der Spitze - sogar 104,5 Meter. Die Giralda kann für € 9,- täglich bestiegen werden, an Sonn- und Feiertagen erst nachmittags.

Blick auf die Giralda

  • Die Alcázar von Sevilla geht auf ein maurisches Fort aus dem 10. Jahrhundert zurück. Peter der Grausame ließ es ab 1364 im Mudejár-Stil - also stark angelehnt an den maurischen Stil - als königlichen Palast wieder aufbauen. Nachfolgende Monarchen fügten Elemente hinzu, sodass sich auch Teile im Renaissance- und gotischen Stil finden. Die Gartenanlage geht im Wesentlichen auf Karl V. zurück, der hier seine Hochzeit mit Isabella von Portugal feierte. Die Gärten dienten auch als Drehort für die Wassergärten von Dorne in der Serie "Game of Thrones". Die Alcázar kann täglich zwischen 09:30 und 19:00 Uhr besichtigt werden, Eintritt: € 11,50 für Erwachsene, Kinder frei.

  • Im Archivo General de Indias (Amerikaarchiv) das 1572 erbaut wurde, kann man vieles über die Conquista - die Eroberung Südamerikas - und die Beziehungen Spaniens zu seinen Überseekolonien bei freiem Eintritt erfahren.

  • Der Plaza de España wurde - wie bereits erwähnt - 1929 anlässlich der Iberoamerikanischen Ausstellung errichtet. Dabei handelt es sich um ein palastartiges Gebäude im Renaissance-Stil, das halbbogenförmig mit einem Durchmesser von 200 Metern erbaut wurde. Der weite Platz, ein großer Springbrunnen und unzählige Sitzbänke laden zum Verweilen ein.

 

Infos für Individualreisende:

Sevilla ist eine Tourismushochburg. Wer die Stadt besichtigen will, muss sich mit dem Massentourismus Wohl oder Übel arrangieren. Ein Tag in Sevilla reicht gerade mal um sich ein paar ausgewählte Highlights anzusehen, aber es ist definitiv zu wenig um sich einen Überblick zu verschaffen.

 

Fazit / Persönlicher Eindruck:

So einen hektischen Eindruck machte die Stadt auf mich gar nicht. Vor allem am Plaza de España herrschte eine sehr entspannte Atmosphäre. Neben den Hauptattraktionen, sind es die schönen Häuserfassaden, die Sevilla wirklich sehenswert machen.


Sevilla war die letzte andalusische Station unserer Spanien-Rundreise. Am Abend ging es nonstop zurück nach Madrid, von wo wir drei Tage später in den Norden aufbrachen.

 

Hier die Fotogalerie mit 31 Eindrücken aus Sevilla:

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